23andme: Auf den Spuren meiner Vorfahren

Die Erbgutanalyse für Jedermann

Dieser Blog war schon immer ein Fenster in mein Innerstes und soll als Dokumentation meiner Gedanken dienen. Vor kurzem habe ich mich entschlossen noch tiefer in mir selber reinzuschauen und mir einn DNA-Analyse-Kit bei 23andme bestellt.

23andme DNA Collection Kit

Foto: Ich mit meinem 23andme DNA Collection Kit


Mittlerweile sind die Preise auch für Jedermann bezahlbar geworden. Das war 2008 noch anders, als ich letzte Mal über 23andme in meinem Baynado Blog berichtet habe. Das Thema verfolge ich also schon etwa länger.

Vor gut 12 Tagen habe ich mir dieses Erbgutanalyse-Kit bestellt. Der Versand aus den USA mit FedEx dauerte nun etwas länger an. Heute habe ich das 23andme Kit auf der Post abgeholt.

Wer eine DNS von 23andme analysieren lassen möchte sollte ohnehin ein wenig Geduld mitbringen. Das Unternehmen gibt an, dass es zwischen 6 und 8 Wochen dauern kann, bis man seine Analyseergebnisse online einsehen kann.

23andme im Kreuzfeuer der Kritik

Das Kalifornische Unternehmen 23andme stand von Anfang an in der Kritik. Diese mündete sogar in einem Webeverbot, das in den USA 2013 ausgesprochen wurde. Das Unternehmen hatte damals keine Lizenz zum Verkauf von Gesundheitsprodukten. Auch war der relativ unbefangene Umgang mit diesen hochsensiblen Daten kritisiert worden.

Man könne den Kunden nicht unkommentiert und ohne professionelle Unterstützung die Analyseergebnisse präsentieren, die mitunter Aussagen über die Wahrscheinlichkeit eines Ausbruches, einer tödlichen Krankheit beinhalten, könnte. Zudem war die Validität der Gentests noch nicht wissenschaftlich für die FDA belegt worden.

Seit 2015 hat 23andme nun die geforderte Lizenz und hat seine Analysereports entschärft, dahingehend, dass nun keine individuellen Krankheitsrisiken, wie z. B. Brustkrebs, mehr aufgelistet werden. Trotzdem liefert die Genanalyse interessante Infos zur Abstammung und Aussagen zu Erbkrankheiten wie z.B. Mukoviszidose und Sichelzellenanämie. Zudem erhält der Kunde auch die Rohdaten seiner Analyse. Diese enthalten im Prinzip die gleichen umfangreichen Daten, wie die Tests von 2013!

Drittanbieter zur Rohdatenanalyse

Mittlerweile gibt es Apps für das Smartphone und Drittanbieter, die diese Rohdaten der Gentypisierung  von 23andme für den Endverbraucher auswerten. Über diesen Kniff kommt man also doch noch an die hochbrisanten Analyseergbnisse. So kann man mit Hilfe dieser Drittanbieter noch tiefer in die Genanalyse eintauchen und individuelle Gesundheitsrisiken ermitteln. Diese Berichte basieren stets auf den letzten Stand der Genforschung,wobei es hier sehr starke Unterschiede in der Bedienung gibt und nicht jeder Website oder App ist auch für den Laien wirklich gut verständlich.

  1. genomapp.com
  2. Genome Compass
  3. DNA Doctor
  4. livewello.com
  5. Athletigen
  6. codegen.eu

Sollte eine Erbgutanalyse erste Hinweise auf einer Erbkrankheit ergeben oder ein erhöhtes Risiko zu einer anderen lebensbedrohlichen Krankheit ausweisen, ist es auf jeden Fall ratsam einen Experten hinzu zuziehen. Eine zweite DNA-Analyse sollte dann angefordert werden um ein fehlerhaftes Ergebnis auszuschließen.

Warum eine obligatorische DNA Analyse eine bessere Welt schaffen wird

Dieses Video ging vor kurzem viral durch Facebook. Es hatte sicherlich auch seine Wirkung bei mir und mich für das Thema Ahnenforschung wieder sensibilisiert.

In dem Video werden unterschiedliche Menschen nach ihrer Abstammung befragt, und was sie von sich und ihrer Abstammung halten. Die Aussagen der Menschen beruhten nur auf ihr Bauchgefühl und auf ihre offensichtlichen Äußerlichkeiten. Im Verlaufe des Videos wurden sie aufgefordert eine Speichelprobe zur DNS-Analyse abzugeben mit einem verblüffenden Ergebnis für alle Beteiligten.

Eine Teilnehmerin sagte spontan, dass solch ein Test obligatorisch sein sollte, denn wenn die Menschen dann erkennen würden, dass es so etwas wie eine reine Rasse nicht gibt und man sehen könnte, wie eng die Nationalitäten miteinander verbunden sind, würde dieser Planet eine bessere Welt sein.

Warum ich eine Erbgutanalyse mache

Vorabbemerkung: Dieser Blog ist allgemein doch recht persönlich geschrieben und enthält auch sehr viele intime Details über meine Person. Auch wenn das nicht auf den ersten Blick so heraus kommt. Das mag manchen irritieren, aber ich glaube daran, dass ein offener Umgang mit Informationen eine besser Welt schafft.

Das Video war schon echt beeindruckend für mich. Es war aber nicht der wirkliche Grund, warum ich mich nun dazu entschlossen habe meinen eigenen Gencode zu erforschen.

Allgemein schätze ich Open Source Produkte in meinem Alltag als Internetworker. Warum sollte ich dann bei meinen ganz eigenen Code da anders verfahren?

So lautetet die ganz triviale und schnelle Antwort auf die Frage. Wer mich jedoch besser kennt, weiß dass ich meinen Vater nicht wirklich gekannt habe. Ich weiß, dass er aus Bangladesch eines der ärmsten Länder der Erde, stammte. Er wurde politisch verfolgt von den Kommunisten/ Sozialisten in seinem Land in den 70ern, und dass er hier in Deutschland Luft- und Raumfahrt studiert hatte. Meine Eltern trennten sich jedoch seit meinen 2. Lebensjahr und er wurde ins Ausland abgeschoben.  Ich bin hier in Deutschland nur mit meiner Mutter und meinen Halbgeschwistern groß geworden, was auch nicht immer einfach war.

Erst an dem Tag meiner Einberufung zur Bundeswehr hatte sich mein Vater per Telefon bei mir gemeldet. Ihr könnt euch denken, wie krass dieses Erlebnis für mich war. Da war am anderen Ende der Welt ein älterer Mann am Telefon der nahezu akzentfrei Deutsch sprach und sich als dein Vater ausgab. Und du musst zum Bund und kannst nicht weg. Das war schon echt kacke, sorry.

Als Ich dann mit dem Bund fertig war, erhielt ich einen unglücklichen Anruf aus London von meinen beiden Onkels mit der Info, das mein Vater an den Folgen einer Operation gestorben sei.

Mein Vater war wohl an Parkinson erkrankt und musste an seiner Hand operiert werden und hatte das unglücklicherweise nicht überlebt. Zumindest hatte ich es so verstanden, denn das Englisch meiner beiden Onkel war für mich damals schwer verständlich.

Diese Aussage, dass mein Vater an Parkinson erkrankt war, lies mich all die Jahre nicht in Ruhe. Wenn ich nun nicht wirklich viel persönliches über meinen Vater weiß, so möchte doch zumindest das Risiko für mich und vor allem für meine Kinder besser einschätzen können.

Warum ich eine DNA-Analyse bei 23andme mache

Was vielleicht auch nicht jeder weiß, 23andme wurde von der Ex-Frau eines der Google Gründer Sergey Brin gegründet, Anne Wojcicki. Diese Info ist vielleicht zuerst trivial, mag man meinen. Aber wenn man weiß, dass auch Sergey Brin ein erhöhtes Risiko hat an Parkinson zu erkranken, ist diese Info schon nicht mehr so trivial. Nun ist es so, dass 23andme sich vor allem auch der Erforschung von Parkinson gewidmet hat. Das Unternehmen war nicht nur eines der ersten, das Privatleuten ermöglicht hat ihr eigenen Gene zu erkunden, sondern hat eine Expertise in Parkinson aufgebaut, die ich in meinem Fall besonders zu schätzen weiß.

Vielleicht kann ich da meinen Teil dazu beitragen, die Welt ein bisschen besserer zu machen und mir dabei auch selber helfen? Vielleicht war das Gerede meiner beiden Onkel über die Krankheit meines Vaters aber auch nur ein Missverständnis.

Neben diesen eventuellen persönlichen Malus, möchte ich weitere gesundheitliche Risiken für mich und meine Kinder besser einschätzen können.

23andme Video

Gibt es Alternativen zu 23andme?

Ja die gibt es.  Man muss also nicht unbedingt auf 23andme für diese Dienstleistung zurückgreifen.

Mir persönlich gefällt die 23andme Website und das Benutzeroberfläche sehr gut, außerdem können gleich mehrere Drittanbieter die Rohdaten besser auswerten, bzw. umfangreicher auswerten als bei den anderen Anbietern.

Weitere Quellen

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Veröffentlicht in Gesundheit & Medizin, Neues.

Sammy Zimmermanns

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